Guten Morgen, Bern!


    Unternehmer Perspektive


    Regierung und Parlament verschleudern Milliarden an Steuergeldern im Ausland und im Asylwesen. Die dringenden Aufgaben verschlafen sie. Es ist Zeit, aufzuwachen.

    Benjamin Wasinger

    Seit Jahrzehnten segelt die Schweiz mit Rückenwind einer globalen Hochkonjunktur auf einer Welle der Glückseligen. Im Sonnenlicht dieser schönen Zeiten war es ein Leichtes für die Politik, eine beispiellose Umverteilung unseres Wohlstandes anzuzetteln und Speck anzusetzen, um sich damit die Wählerstimmen der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes zu sichern. Es ging allen gut, wir alle waren damit ja einverstanden.

    Zu den Kernaufgaben der öffentlichen Hand gehören Bau und Unterhalt der Infrastruktur, die Gewährleistung unserer Sicherheit und Unabhängigkeit sowie das Bildungs- und Gesundheitswesen. Das ist es im Wesentlichen, wofür wir unsere Parlamentarier und Regierungsakteure wählen. Sie sind aber nicht bestellt worden, um unser Steuergeld Dritten zu überlassen.

    Haben Sie gewusst, dass unser Asylwesen rund 3.6 Milliarden Schweizer Franken jährlich kostet und wir zusätzlich Entwicklungshilfe von nochmals rund 3.5 Milliarden Schweizer Franken – also rund 7 Milliarden insgesamt – jährlich an Steuergeldern wegschenken?

    Unkontrollierte Zuwanderung
    Die Schweizer Bevölkerung wächst pro Jahr um rund 70’000 Menschen oder 0.8 Prozent. Das entspricht der Grössenordnung der Stadt Sankt Gallen. Damit wächst die Schweiz rund 10-mal schneller als das europäische Ausland. Gleichzeitig haben wir immer noch einen enormen Fachkräftemangel und das Bruttoinlandprodukt pro Kopf hinkt dem europäischen Umfeld massiv hinterher, entgegen den Versprechungen unserer Regierung. Es ist offensichtlich: Die Menschen, die in unser Land kommen, werden nicht wirklich gebraucht.

    Die Zuwanderung in unsere schöne Schweiz wurde von der Politik als Allheilmittel verkauft. Sie würde uns sogar bei der Finanzierung unserer Altersrenten helfen, wurde behauptet. Was für eine Illusion!

    Fakt ist, dass unser Bildungswesen verzweifelt Lehrkräfte und Sozialpädagogen sucht, um die vielen Menschen, die in unser Land strömen und unsere Sprache nicht sprechen, aber auch unsere Kultur nicht verstehen, zu integrieren! Es fehlt eine vernünftige Zuwanderungspolitik, die aktiv gesteuert ist. Die Schweizer Strassen sind jeden Tag verstopft, wir stehen täglich 200’000 Stunden im Stau, was die Schweiz mehr als 3 Milliarden im Jahr kostet. Unser Gesundheitswesen ist noch ein Schatten seiner selbst, die Krankenkassenprämien schnellen in unbezahlbare Sphären. Ist es das, was wir wollen? Sicher nicht!

    Scherbenhaufen Asylwesen
    Auch die Asylpolitik ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Zurzeit befinden sich rund 125’781 Menschen im Asylprozess, wovon 80 Prozent keiner Tätigkeit nachgehen. Diese Menschen verursachen der Schweiz Kosten im Umfang von über dreieinhalb Milliarden Franken jährlich, dies unter der Annahme, dass im Schnitt pro Tag und Person ca. 80 Franken an Kosten anfallen – für Essen, Kleider, Energie, Betreuung, Rechtsanwälte, Wohnung, Bildung, Übersetzer, Zahnarzt etc.

    Gleichzeitig debattiert man in Bern, wie die AHV zu sanieren sei, und Schweizer Familien werden die Wohnungen gekündigt, um Platz für Asylbewerber zu schaffen. Gerade diese Familien finanzieren durch ihre Steuergelder das Asylwesen. Es soll mir bitte ein Politiker erklären, was das soll. Mit einer solch verfehlten Asylpolitik wird der Nährboden für soziale Unruhen und Nationalismus geschaffen.

    Switzerland first
    Und das Verrückte daran ist, dass die meisten Asylbewerber in ihrer Heimat gar nicht politisch verfolgt sind. Guten Morgen nach Bern, die Zeiten haben sich geändert! Heute kommen keine Flüchtlinge, sondern Wirtschaftsmigranten – sprich ganze Bevölkerungsströme.

    Fazit: Die Personenfreizügigkeit und unser Asylwesen müssen dringend auf den Prüfstand gestellt werden – und zwar unabhängig davon, welche politischen Kräfte dieses Thema lancieren. Denn betroffen von der unkontrollierten Massenzuwanderung und dem Asylchaos sind wir alle. Switzerland first, muss das Motto lauten. Denken Sie bei den nächsten Wahlen daran.


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    wasinger@zuercherwoche.ch


    Benjamin Wasinger hat in Zürich Betriebswirtschaft studiert und ist langjähriger CEO und Verwaltungsratspräsident der Wacker Neuson AG, Member des Executive Committee des börsenkotierten und weltweit tätigen Mutterkonzerns mit Sitz in München. Er verfügt über viel internationale Erfahrung, er hat u.a. auch lange Zeit die österreichische Schwestergesellschaft mit Sitz in Wien geführt. Der Vater dreier Töchter wohnt in Stäfa.

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